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Richtig heizen im Winter: Wie Sie Schimmel in der Wohnung zuverlässig verhindern

  • Autorenbild: Christoph Reiner
    Christoph Reiner
  • 2. Dez.
  • 4 Min. Lesezeit

Wenn draußen die Temperaturen sinken, spielt die richtige Heizstrategie in Wohnungen und Häusern eine zentrale Rolle. Viele Menschen möchten im Winter Energie sparen und reduzieren daher ihre Heizleistung auf ein Minimum. Was gut gemeint ist, kann jedoch schnell zu einem ernsten Problem führen: Wird die Wohnung im Winter nicht richtig beheizt, steigt das Risiko für Schimmel deutlich an. Feuchte Luft, kalte Wände und fehlender Luftaustausch sind die Kombination, die Schimmelsporen benötigen, um sich auszubreiten.

Dabei geht es nicht nur um ästhetische Schäden. Schimmel beeinträchtigt die Gesundheit, verschlechtert die Raumluftqualität und kann langfristig teure Bauschäden verursachen. Wer also richtig heizen im Winter möchte, um Schimmel zu verhindern, sollte verstehen, wie Wärme, Luftfeuchtigkeit und Lüftungsverhalten zusammenwirken.


Warum Schimmel entsteht – und welche Rolle das Heizen spielt

Schimmel entsteht immer dann, wenn Feuchtigkeit auf kalte Oberflächen trifft. In jedem Haushalt entsteht täglich Wasser in Form von Luftfeuchtigkeit: durch Atmung, Duschen, Kochen, Pflanzen, Bodenbeläge oder Wäschetrocknen. In warmen Räumen kann die Luft diese Feuchtigkeit gut aufnehmen. Wird ein Raum jedoch zu wenig beheizt, kühlt die Luft ab und kann deutlich weniger Feuchtigkeit speichern. Die überschüssige Feuchtigkeit schlägt sich dann an den kältesten Stellen nieder: an Außenwänden, in Raumecken, an Fenstern oder hinter großen Möbelstücken. Genau diese feuchten Zonen sind der Startpunkt für Schimmelwachstum.

Besonders kritisch wird es im Schlafzimmer, da wir dort während der Nacht mehrere Liter Wasser ausatmen. Gleichzeitig wird das Schlafzimmer meist kühler gehalten, was die Wahrscheinlichkeit für Kondensation weiter erhöht. Auch Badezimmer und Küchen sind gefährdete Räume, weil dort sehr viel Feuchtigkeit entsteht, die bei unzureichender Beheizung oder falschem Lüften auf kalte Flächen trifft.

Mehr über typische Feuchteprobleme erfahren Sie hier:👉 „Fenster feucht von innen? Ursachen, Lösungen und wann Sie handeln sollten


Die ideale Raumtemperatur: Warum zu wenig heizen im Winter Schimmel fördert

Um Schimmel zu verhindern, reicht es nicht aus, nur gelegentlich zu lüften. Die Raumtemperatur spielt eine Schlüsselrolle. Räume sollten im Winter nicht unter 16 °C fallen, weil Wände und Oberflächen sonst so stark abkühlen, dass Feuchtigkeit fast zwangsläufig kondensiert. Optimal sind Temperaturen zwischen 18 und 20 °C, abhängig vom Zimmer und vom energetischen Zustand des Gebäudes.

Wichtig ist eine gleichmäßige Beheizung. Viele Menschen lassen Räume über Nacht komplett auskühlen und drehen morgens die Heizung stark nach oben. Dieses Temperaturgefälle ist problematisch: Kalte Wände brauchen lange, um sich aufzuwärmen. In dieser Zeit trifft warme, feuchte Luft auf kalte Oberflächen – Schimmel entsteht schneller, als man denkt.

Auch große Temperaturunterschiede zwischen den Zimmern sollten vermieden werden. Wenn warme, feuchte Luft aus Wohnräumen oder Küche in ein deutlich kühleres Zimmer gelangt, kühlt sie sofort ab und schlägt sich dort als Kondenswasser nieder. Dieser Effekt führt besonders häufig in Schlafzimmern, Abstellräumen oder selten genutzten Zimmern zu Schimmel.


Warum Türen im Winter eine große Rolle spielen

Türen beeinflussen, wie sich Luft und Feuchtigkeit in der Wohnung verteilen. In der kalten Jahreszeit sollten Türen zu sehr kühlen Räumen möglichst geschlossen bleiben. So verhindern Sie, dass warme, feuchte Luft aus Wohnräumen in kalte Bereiche gelangt und dort kondensiert. Im Schlafzimmer kann es sinnvoll sein, die Tür nachts geschlossen zu halten und am Morgen direkt zu lüften, um die nächtliche Feuchtigkeit abzuführen.

Beachten Sie auch, dass Heizkörper frei bleiben müssen. Verdeckte Heizkörper – etwa durch Möbel oder Vorhänge – erwärmen den Raum deutlich schlechter. Dadurch entstehen Kältezonen, an denen Feuchtigkeit kondensieren kann.


Richtig lüften im Winter: Warum Stoßlüften besser ist als ein Fenster auf Kipp

Viele Menschen glauben, ein gekipptes Fenster würde im Winter für ausreichend frische Luft sorgen. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall. Durch das gekippte Fenster entsteht kaum Luftaustausch, gleichzeitig kühlen die Fensterlaibungen extrem aus. Diese Kältezonen ziehen Feuchtigkeit an – Schimmel bildet sich dort besonders schnell.

Effektives Lüften im Winter bedeutet Stoßlüften: Öffnen Sie das Fenster vollständig für fünf bis zehn Minuten. Noch besser ist Querlüften, also zwei gegenüberliegende Fenster gleichzeitig zu öffnen. Dadurch wird verbrauchte Luft schnell ausgetauscht, ohne dass Wände und Möbel auskühlen.

Mehr zum Thema finden Sie hier:👉 „Badfenster auf Kipp: Warum das Schimmelrisiko steigt


Luftfeuchtigkeit im Blick behalten – ein Hygrometer hilft

Um Schimmel zu verhindern, ist es sinnvoll, die Luftfeuchtigkeit regelmäßig zu messen. Ein Hygrometer kostet wenig, liefert aber wertvolle Informationen. Ideal sind Werte zwischen 40 und 60 Prozent. Liegt die Luftfeuchtigkeit dauerhaft darüber, steigt das Risiko für Schimmel erheblich – besonders im Winter.

Hohe Luftfeuchtigkeit entsteht oft durch Wäschetrocknen in Innenräumen. Wenn möglich, sollten Sie Wäsche außerhalb der Wohnung trocknen oder währenddessen intensiv stoßlüften.


Wärmebrücken: Unsichtbare Schimmelverursacher

Selbst wenn Sie richtig heizen und lüften, können bauliche Schwachstellen Schimmel verursachen. Wärmebrücken – also Stellen, an denen Wärme schneller nach außen entweicht – sind typische Problemzonen. Dazu gehören Raumecken, Fensterbereiche, schlecht gedämmte Außenwände oder Stellen hinter großen Möbelstücken.

Um diese Stellen zu entlasten, sollten Möbel nicht direkt an Außenwände gestellt werden. Ein Abstand von mindestens 10 bis 15 Zentimetern sorgt für bessere Luftzirkulation und verhindert Feuchtigkeitsstau.

Weitere Informationen dazu:👉 „Mit Bauforensik unsichtbare Schimmelpilze aufdecken


Kondenswasser an Fenstern nicht ignorieren

Fensterflächen sind die kältesten Oberflächen im Raum. Wenn sich dort im Winter Kondenswasser bildet, ist das ein deutliches Zeichen für zu hohe Luftfeuchtigkeit oder unzureichende Beheizung. Wischen Sie das Kondenswasser regelmäßig ab, damit es nicht in Rahmen oder Dichtungen eindringt. So verhindern Sie unsichtbaren Schimmel hinter der Fensterlaibung.


Schimmel im Badezimmer vermeiden

Im Badezimmer entsteht die meiste Feuchtigkeit. Achten Sie daher besonders darauf, Duschkabinen, Fliesen und Armaturen nach dem Duschen trockenzuziehen. Eine gute Belüftung des Badezimmers ist entscheidend. Schwarze Verfärbungen in Fugen sind ein deutliches Warnsignal für Schimmel.

Ausführliche Informationen finden Sie hier:👉 „Schimmel und Raumluftqualität – Ihre Gesundheit steht auf dem Spiel!


Wann richtiges Heizen nicht mehr ausreicht – und warum eine Analyse sinnvoll ist

Wenn trotz richtigem Heizen, korrektem Lüften und normaler Luftfeuchtigkeit weiterhin Feuchtigkeitsprobleme auftreten, liegt die Ursache häufig in der Bauphysik. Dazu zählen Wärmebrücken, defekte Dächer, undichte Fassaden, marode Dichtungen oder unsichtbare Feuchtigkeitsquellen in Wänden oder Leitungen. In diesen Fällen ist eine professionelle Untersuchung sinnvoll.


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